Nährend statt zehrend – Finde Deinen Tribe!

Ein Platz am Waldfluss

Gastartikel von www.seelenmomente.jetzt


Auf der Suche nach dem richtigen Platz

Wir Menschen sind Gemeinschaftswesen. Auch wenn wir in der heutigen Zeit nicht mehr wie Naturvölker in unseren Stämmen unterwegs sind und in der Regel auch nicht mehr in Großfamilien leben, so brauchen wir doch alle nährende Umfelder, um uns optimal zu entwickeln. Wir sind nicht hier um in Trennung und Isolation zu leben. Durch die Verbindung mit anderen entwickeln, wachsen und entfalten wir uns. Wir können so viel voneinander lernen, uns gegenseitig unterstützen, Synergien und ein nährendes Miteinander erschaffen, das uns hilft, in unser höchstes Potential zu kommen.

Spüren wir nicht alle diese Sehnsucht in uns, unseren Platz zu finden? Das Umfeld, in dem wir uns mit allen Aspekten unseres Seins voll und ganz angenommen fühlen? Dennoch bewegen wir uns häufig in Kreisen, in denen das nicht der Fall ist.

Maria Liebig
Maria Liebig ist Bewusstseins-Coach und Veränderungsbegleiterin

Wo ist mein Platz? Welches Umfeld passt zu mir und tut mir gut?

In der Regel leben wir im Umfeld unseres Jobs, unter Kollegen, mit Freunden, in Vereinen, in der Familie etc. In all diesen Feldern leben wir meist eine Rolle und drücken bestimmte Aspekte unseres Seins aus. Und in manchen dieser Umfelder haben wir vielleicht das Gefühl, uns mit den gegebenen Umständen irgendwie zurechtfinden zu müssen, denn sie sind nun mal gegeben, in anderen wiederum fühlen wir uns einfach wohl.

Vor ein paar Tagen erzählte mir ein lieber Freund, wie er nach der Rückkehr von einem Festival vor der Herausforderung steht, sich wieder in sein berufliches Umfeld in einem Großunternehmen zu integrieren – oder eben vielleicht auch nicht. Er spürte deutlich, wie ihn die Energien herunterzogen und wie nährend im Vergleich der Kontakt mit den Menschen aus dem spirituellen Umfeld für ihn war.

Wir dürfen uns wieder erinnern, dass wir selbst Schöpfer unseres Lebens und unserer äußeren Umstände sind. Den Job haben wir selbst gewählt und unsere privaten Felder sowieso. Wir haben auch die Macht, dies zu ändern, wenn wir spüren, dass es uns nicht guttut und für unsere Potentialentfaltung nicht förderlich ist.

Wir sind nicht hier, um ein Leben zu leben, das gar nicht zu uns passt!

Ich selbst war lange Zeit in unterschiedlichen Feldern mit unterschiedlichen Rollen unterwegs. Im geschäftlichen Bereich war ich die Bankerin und Immobilienmaklerin, während ich im Coachingumfeld, beim Tanzen und auf spirituellen Seminaren meine anderen Anteile gelebt habe. In Freundeskreisen war es ebenso unterschiedlich, je nachdem ob ich unter spirituellen Menschen war oder nicht. Ich habe getrennt: meinen spirituellen Blog von meinem Geschäft. Bis ich irgendwann erkannt habe, dass ich das nicht mehr möchte. Mir wurde bewusst, dass ich die Wahl habe und vor allem auch die Macht, mir Umfelder zu erschaffen, in denen ich alle Aspekte meines Selbst leben, teilen und weiter entwickeln kann. Dafür war jedoch erst einmal eine innere Klarheit erforderlich.

Ich achtete in der Folge immer mehr auf die Wirkung von Menschen und Situationen und ging der Frage nach: Wo ist mein Platz? Welche Menschen passen wirklich zu mir – privat und geschäftlich?

Blumenwiese
Das Gefühl, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort mit dem richtigen Menschen zu sein

Das Gefühl, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort mit dem richtigen Menschen zu sein

Wenn wir mit Menschen zusammen sind, die uns guttun, spüren wir das. Das kennst Du sicherlich: ein Abend mit einem guten Freund und tollen Gesprächen oder gemeinsame Unternehmungen mit Gleichgesinnten. Das Gefühl, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort mit dem richtigen Menschen zu sein ist für mich besonders. Ich fühle mich dann immer sehr verbunden und geerdet. Meine Füße sind dann ganz warm und fest mit dem Boden verbunden. Ich bin innerlich ruhig und ganz präsent. Es entsteht ein Gefühl von Entspannung, Freude und innerem Raum. Bewusstes Erleben im Hier und Jetzt. Wir haben in solch einem Umfeld das Gefühl, uns so zeigen und ausdrücken zu können, wie wir wirklich sind. Ohne Rollen und Masken. Unser wahres Selbst kann sich entfalten.

Wenn das Nervensystem in einem Zustand der Alarmbereitschaft ist

Wenn wir uns hingegen in Feldern bewegen, die nicht unserem Selbst entsprechen oder seiner Entwicklung und Entfaltung dienlich sind, im Grunde also nicht zu uns passen, reagieren wir anders. Vielleicht machen wir einen Job, der uns keine Freude macht oder für den wir uns verbiegen müssen, haben Stress mit den Kollegen oder dem Chef. Oder wir verbringen aus irgendwelchen Gründen Zeit mit Menschen, zu denen wir gar keine echte, tiefe Verbindung spüren und nicht auf einer Wellenlänge sind.

Ich nehme das bei mir persönlich als innere Unruhe wahr. Unwohlsein, Unkonzentriertheit, ein Gefühl von „irgendwas ist nicht stimmig“ dominiert. In extremen Fällen bekomme ich erst Nackenverspannungen und Rückenschmerzen, dann Kopfschmerzen und fühle mich müde, matt und energielos. In solchen Situationen ist unser Nervensystem in einem Zustand der Alarmbereitschaft. Anspannung bis hin zu anderen körperlichen Symptomen wie Kopfschmerzen oder Erschöpfung können dann die Folge sein. Unser System sendet uns damit Warnsignale und will uns sagen: Achtung, hier bist Du nicht richtig!

Diese Fragen helfen Dir dabei, zu erkennen, ob Du am richtigen Platz bist

Bei der Suche nach dem richtigen Platz, dem nährenden Umfeld für unser Selbst (nicht für unser Ego) dürfen wir uns immer wieder fragen, welche Aspekte unseres Selbst wir leben. Wir alle haben verschiedene Anteile in uns, die ausgedrückt werden wollen. Es ist dabei völlig in Ordnung, sich für unterschiedliche Aspekte, die man leben möchte, unterschiedliche Kreise zu suchen. Im Sportverein sind wir vielleicht anders unterwegs als im Beruf, in der Familie leben wir andere Anteile als mit Freunden. Wichtig ist nur, dass wir immer wieder in Überprüfung mit unserer inneren Wahrheit gehen und uns ehrlich fragen, ob wir hier richtig sind.

Können wir echt sein und uns ganz zeigen?
Oder halten wir etwas zurück, passen uns an und verbiegen uns vielleicht sogar?
Fühlen wir uns angenommen, so wie wir sind?
Wie reagieren unser Körper und unser Nervensystem?
Fühlen wir uns ruhig und entspannt oder eher unruhig und unkonzentriert?
Fühlt sich der Kontakt nährend und kraftspendend, inspirierend und motivierend an?
Oder eher ermüdend und energieraubend?

Durch Authentizität zu Deinem Tribe

Auf meiner Suche nach dem richtigen Platz und Umfeld habe ich mich von vielem gelöst. Ich meide Kreise, die mir nicht guttun und auch Kontakte, die sich nicht gänzlich stimmig für mich anfühlen. Das ist dann eben nicht mein Tribe. Dann ziehe ich weiter. Das bedeutet auch, Menschen loszulassen und konsequent dem eigenen Weg zu mehr Authentizität und Wahrhaftigkeit zu folgen, auch wenn es manchmal nicht so einfach ist.

Dieser Weg hat mich immer mehr zu nährenden Kontakten und einem für mich stimmigen Umfeld geführt. Mit allen Aspekten meines Seins begleite ich heute Menschen durch Veränderungsprozesse der inneren und äußeren Räume. So habe ich im Laufe der Jahre auch meinen eigenen Platz gefunden und immer mehr Menschen, die zu meinem Tribe gehören. Dafür bin ich sehr dankbar.

Fragen wir uns also bei den von uns gewählten Umfeldern immer wieder, ob wir hier richtig sind. Je mehr wir uns zu unserem wahren Selbst entwickeln, je mehr Anteile wir integrieren, umso eher finden wir unseren Stamm, unseren Tribe, der wirklich und ursprünglich zu uns passt – und damit nährend statt zehrend ist.


Liebe Maria, vielen Dank für deinen aufrüttelnden Artikel! Sehr wahre Worte, die wir uns alle mal zu Herzen nehmen sollten.
Hier noch ein paar Infos zu Maria:

Hallo, ich bin Maria, Bewusstseins-Coach und Veränderungsbegleiterin. Eine Reisende auf dem Weg…durch innere und äußere Räume…wie wir alle. Meine eigenen Prozesse durchwandere ich in der Natur und schreibe in meinem Blog Seelenmomente über das, was mir auf diesem Weg begegnet. Meine Motivation ist es, andere zu inspirieren und meine Erfahrungen weiterzugeben. Wenn meine Texte, Gedichte und Bilder Menschen im Herzen berühren und zu Veränderungsprozessen motivieren, erfüllt mich das mit tiefer Freude. Ich kann nur jeden ermutigen, sich auf den Weg zu machen und seiner inneren Stimme zu folgen. Es lohnt sich, weil wir so unglaublich viel zu gewinnen haben!

24 Kommentare bei „Nährend statt zehrend – Finde Deinen Tribe!“

  1. Das sind wirklich sehr schöne und wahre Worte!

    Herzlichen Dank für diesen schönen Bericht!

    Hab einen schönen Tag!

    xoxo
    Jacqueline

    1. Dank dir lieben Maria dafür – sie hat diesen Gastartikel geschrieben 🙂

  2. Der Beitrag ist sehr toll!

    Ich finde es wichtig seinen Platz im Leben zu finden. Ich habe selbst bis zu meinem 25 Lebensjahr gebracht um zu wissen wohin ich gehöre, wer ich bin und vor allem was ich will.

    Seit meinem 24 Lebensjahr hat sich alles komplett geändert, ich habe meine WOhnung aufgegeben, habe meinen Job geändert und meine große Liebe gefunden 🙂

    LG Danie

    1. Hey Danie,

      das freut mich für dich! Bei mir ist es ähnlich hat aber länger gedauert 😉

  3. Es besitzt eine gewisse Ironie, zu beschreiben, dass Menschen sich in Gemeinschaft orientieren sollen, allerdings wenn das Gefühl nicht ideal 100% ist, weiterzuziehen und möglicherweise rastlos seinen „Tribe“ zu suchen.

    1. Ich glaube nicht, dass man sich an der Gesellschaft orientieren soll. Eher an sich selbst und den tiefen Gefühl in einem selbst – das hat nämlich meistens Recht!

  4. Ein sehr sehr sehr schöner Beitrag und tolle Inspiration, um mal wieder über das eigene Leben und das Rundherum nachzudenken!

    Ganz liebe Grüße
    Marjorie

    1. Das eigene Leben ist das wichtigste. Nur wenn du ok bist kannst du das weitergeben!

  5. Absolut richtig, genau so machen ich das auch.
    Wenn man auf sich hört, weiß man was und wer gut oder schlecht für einen ist. Loslassen ist nicht immer einfach, aber wahnsinnig wertvoll, wenn man es getan hat.
    Danke für diesen Gastbeitrag. 🙂
    Liebe Grüße, Stefanie*

    1. Hey Stefanie, du hast vollkommen recht – loslassen ist schwer und sollte vorher gut überdacht werden. Aber danach ist es immer besser wenn man mehr zu sich selbst wird!

  6. Sehr schöner Artikel, der mich nochmal daran erinnert hat, wie wichtig es ist authentisch zu sein und vielleicht auch noch mal einige Bereiche in meinem Leben zu überdenken. An dem Spruch ist eben doch sehr viel dran: „Du bist der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen du dich umgibst.“

    Allerdings denke ich auch, dass man die Sache nicht zu oberflächlich betrachten sollte. Mit manchen Menschen hat man vielleicht äußerlich nicht so viel gemeinsam, aber trotzdem eine ganz tolle innerliche Verbindung. Dann wäre es schade, wenn man solche oft jahrelangen Freundschaften einfach einschlafen lässt, weil man meint, sie würden nicht mehr zum eigenen Lifestyle passen oder nicht zur persönlichen Entwicklung beitragen.

    Ansonsten gefällt mir der Text und der Blog sehr gut, werd ab jetzt öfter vorbeischauen. 🙂

    Viele liebe Grüße,
    Julia von roadheart.com

    1. Hey Julia,
      du hast Recht – man muss vorher schauen was wie ist und nicht kopflos aussortieren! Das sehe ich auch als Gefahr. Guter Einwand. Ich freue mich natürlich sehr, wenn du öfter mal reinliest! 🙂

    2. Liebe Julia,

      danke für Deinen Einwand und Hinweis. Es geht meines Erachtens nach genau darum, um die innere Verbindung zu Menschen, die nährend ist. Oberflächlichkeiten und Lifestyle habe ich persönlich mittlerweile weitestgehend aussortiert, da bin ich weitergezogen, das war eben nicht mein Tribe 😉 Die inneren Verbindungen sind das, was wirklich zählt!

      Alles Liebe

      Maria

  7. bin ich froh, dass ich über diesen beitrag gestolpert bin… ich finde mich da sowas von wieder… noch habe ich ihn nicht so ganz verarbeitet… deshalb werd ich ihn heute abend oder morgen nochmal lesen und sacken lassen. vielen lieben dank!

    1. Bedank dich bei Maria für diesen tollen Gastbeitrag 🙂

  8. Ganz richtig! Wer sich im Leben nur verstellt und Dingen nachgeht, die gar nicht zu einem selbst passen, wird niemals sein Glück finden. Viel schöner ist es doch sich und seinen Tribe mit allen Ups und Downs zu akzeptieren und zu leben! 🙂
    Wirklich schöner Beitrag, danke dafür!

    Lieben Gruß, Rosie

    1. Hey Rosie, ja auf jeden Fall. Nur ist das manchmal nicht so leicht 😉

  9. Danke Ihr Lieben für Eure Kommentare zu meinem Artikel – das freut mich riesig 🙂

  10. Guten Abend.
    Dieser Artikel kam gerade richtig und passt auch gerade auf mich – zumindest ein wenig. Danke dafür.

    Liebste Grüße,
    Sandra.

    1. Das ist super, Sandra! 🙂 Inwiefern?

  11. Ein sehr ausführlicher und interessanter Bericht.
    Seinen Platz im Leben, mancher schafft das leider nie, aber ich bin froh in gefunden zu haben.
    Liebe Grüße
    Sigrid

  12. Sehr interessanter und gut geschriebener Artikel! „Wenn wir mit Menschen zusammen sind, die uns guttun, spüren wir das. “ definitiv das sind die besten Momente, wo die Zeit im Nu vergeht und man aber nix großartiges gemacht hat.
    Glg Karolina
    https://kardiaserena.at

    1. ja, ich liebe diese Momente! 🙂

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