Wunderwaffe Yoga

Wunderwaffe Yoga

Auch wenn ich im Vergleich zu anderen Langzeityogis noch garnicht so lange praktiziere ist meine Liebe zum Yoga sehr groß und tief. Es ist für mich meine Wunderwaffe gegen Trübsal, den Sonntagsblues und alle Verstreutheit, die sich trotz aller Bemühungen doch immer wieder einschleicht.

Freitag war ein blöder Tag. Ich habe mir bei der Arbeit mein Wasserglas IN meine Schuhe gekippt, beim Mittagessen hat die nette Aushilfe in der Kantine mir Hähnchenstücke auf meinen vegetarischen Salat getan und eigentlich war das ganze Wochenende nicht das beste der Welt. Ich stecke in einer Schaffenskrise. Teilweise bekomme gerade noch nichtmal das regelmäßige Schreiben der Blogbeiträge auf die Reihe. Ein Freund sagte zu mir ich hätte meinen Fokus verloren. Was die letzten Wochen angeht hat er leider Recht.

When in doubt, do Yoga.

Dieses Zitat ist mir so präsent wie nie – daher auf auf die Matte. Und tatsächlich hat es wieder geholfen meinen Geist etwas zu beruhigen und meine Gedanken neu zu ordnen.

Warum Yoga so gut tut und eine Wunderwaffe ist

Yoga ist nicht nur Gymnastik oder komplizierte Verrenkungen ausführen können. Es ist viel mehr. Eigentlich benutzt man den Körper als Werkzeug um einen ruhigen Geisteszustand zu erreichen. Yoga ist Meditation in Bewegung. Viele Leute haben das Prinzip meiner Meinung nach nicht ganz durchschaut. Jeden „Yoga Kurs“ in Fitness Centern beäuge ich daher sehr kritisch, da ich immer denke, dass es so schade wäre wenn hier mal wieder nur der sportliche Aspekt im Vordergrund steht.

Yoga ist die Fähigkeit, den Geist ausschließlich auf ein Objekt auszurichten und diese Ausrichtung ohne jede Ablenkung aufrechtzuerhalten.

Dabei steht Yoga für Heilung von Körper, Geist und Seele und kann diese in Einklang bringen. Während der Praxis geht es nicht nur um die körperlich korrekte Ausführung der Asanas, sondern auch darum Bewegung und Atmung (und somit Energie) in Einklang zu bringen. Richtig ausgeführt ist man vollkommen im Hier und Jetzt, achtsam und fokussiert. Das fängt schon beim Blick an, den man möglichst ruhig hält. Kein hin- und herschauen zwischen den anderen Matten. Bleib ganz bei dir und in deinem Körper.

Warum ist das so schwer?

Ich glaube das fokussiert bei mir selbst sein während der Yogastunde hilft mir auch sehr, danach fokussierter und klarer zurück in den Alltag zu gehen. Wir sind es gewohnt mit unseren Scheinwerfern ständig nach außen zu leuchten und Eindrücke jeder Art aufzunehmen und zu verarbeiten, Signale zu senden und zu kommunizieren. Dabei richten wir unsere eigenen Scheinwerfer viel zu selten nach innen und bleiben einfach mal bei uns selber, in unserem eigenen Körper und mit uns selbst allein. Yoga lehrt uns das!

Wann hören wir einfach nur mal Musik ohne Facebook nebenbei offen zu haben? Die moderne Welt in der wir leben zwingt uns geradezu ihre vielen digitalen Reize auf. Wann war das letzte mal dein Handy für einen Tag unbeachtet? Für mich gilt jedenfalls, dass ich mehr Zeit mit meinem Selbst verbringen muss. Die inneren Konflikte löst man nunmal leider nicht durch Zerstreuung –  man muss sich mit ihnen auseinadersetzen und mit ihnen Frieden schließen.

14 Kommentare bei „Wunderwaffe Yoga“

  1. Yoga ist wirklich eine Wunderwaffe, stelle ich auch immer wieder fest. Mir ging es die letzten beiden Wochen ein bisschen ähnlich … ich stand irgendwie unter Strom und fühlte mich gehetzt, ohne dass ich aber irgendetwas wirklich „geschafft bekommen“ habe, um mich ruhiger zu fühlen. Ich habe auch (schändlicherweise seit längerer Zeit) mal wieder die Matte ausgerollt und nach dem Yoga noch 20 Minuten meditiert … wirkt wirklich immer wieder. 🙂
    Beim Fitnessstudio-Yoga bin ich inzwischen auch … argwöhnisch. Nachdem ich ein Mal an so nem Kurs teilgenommen habe und nach der Stunde förmlich aus dem letzten Loch gepfiffen habe, ziehe ich Yoga-Studios vor. Oder einfach irgendeinen anderen ruhigen Ort.

    1. Ich glaube es liegt auch ein wenig am gefühlt ewigen Winter, dass man gerade so aus dem letzten Loch pfeift. Umso mehr Yoga sollten wir beide jetzt machen um ein wenig mehr Sonne ins Leben zu lassen 🙂 LG Anni

  2. Annilein, ich bin stolz auf dich. Yoga und Meditation auf dem Weg zum Einklang mit sich selbst ist ein lebensverändernder Schritt, nicht nur ein cooler Trend den man mitmachen muss. Wer dies wirklich erkennt und verinnerlicht und nicht nur „ich mache jetzt auch Yoga“ in die Rune plärren will, um dazu zu gehören, gewinnt so viel…
    Hier in Guatemala gibt es übrigens jede Menge retreat-center und teacher-training Kurse, falls das für dich mal interessant werden sollte.
    Fühl dich feste umarmt. Namaste

    1. Meine liebe Linda,
      Du hast ja so recht! Für mich hat es auch garnichts mit dem Trend zu tun – nur damit dass es mir unglaublich guttut. Und damit auch allen Menschen um mich rum. Das möchte ich hier gerne weitergeben.. Umso besser, wenn viele Leute das gerade erkennen 🙂
      Oh das klingt super! Ein Besuch von mir ist eh mehr als überfällig. Ich arbeite fleißig an meinem Plan B und werde hoffentlich bald sowieso mehr Zeit für Besuche jenseits des Äquators haben 😉
      Kuss

  3. Um ehrlich zu sein habe ich das bisher nie so betrachtet! Für mich war Yoga immer irgendwie langweiliges herumsitzen zu schräger Musik… aber wenn man das so betrachtet, geht man ja mit einer ganz anderen Einstellung heran, vielleicht werde ich es ja noch einmal ausprobieren…

    1. Na da weißt du aber viel über Yoga 😀

  4. Hm, mich hat YOGA bis jetzt nie so richtig interessiert. Aber ich habe mir vor kurzem eine Pilatesbox zugetan inder verschiedene Karteikarten sind mit Übungen drauf. Mal sehen…vielleicht gefällt mir das ja. Was ist der Unterschied zwischen Yoga und Pilates?

    1. Beim Yoga geht es zusätzlich zur Muskelstärkung auch darum den Atem mit der Bewegung zu synchronisieren. Außerdem gibt es viele spirituelle Ansätze, die zur jahrtausendealten Tradition des Yoga gehören – im Pilates gibt es sowas nicht.

  5. Ich mache zwar zur Zeit kein Yoga aber ich schalte ab durch Progressive Muskelentspannung. Ich finde es total super, mit wieviel Leidenschaft du dabei bist 🙂

    Liebe Grüße
    Nadine von tantedine.de

    1. Danke, es gibt mir tatsächlich auch so viel!

  6. Sehr cooler Beitrag!

    Ich meditiere hin und wieder auch und merke dann immer wieder wie gut es mir tut.
    Vor allem, wenn man Müde von der Arbeit ist, ist es viel erholsamer 10 Minuten zu meditieren
    als sich 30 Minuten hinzulegen.

    Vielleicht sollte ich auch mal Yoga ausprobieren, hört sich echt gut an.

    Hättest du nicht sogar Lust mal einen Gastbeitrag zu dem Thema auf meiner Seite zu schreiben?

    Beste Grüße
    Zimo

    1. Meditieren macht den Kopf super frei, oder? Finde ich auch immer. Ja probier es doch mal, gerade ein guter Ausgleich zu Kraftsport 😉

  7. Yoga hat bei mir auch Wunder gewirkt! Ich bin zwar ebenfalls kein Profi und vielles sieht an mir vielleicht nicht wie eine Yoga-Übung aus, aber es hat mir total geholfen um mich zu entspannen und vor allen an stressigen Tagen runter zu kommen! Auch Verspannungen konnte ich damit beseitigen! Yoga tut der Seele und dem Körper gut! Wünsch dir alles gute! Lg Iris

    1. Schön, dass du so viel positives für dich rausziehen konntest! 🙂

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