Yogabasics – Die 5 Yamas

Ich schreibe ja bekannterweise immer gerne darüber was Yoga uns alles Gutes tun kann, mal abgesehen von mehr Beweglichkeit und einem knackigerem Po. Gerade in der aktuellen Zeit und passend dazu möchte ich dir heute in meiner Rubrik Yogabasics erklären, wie die 5 Yamas zu einem besseren Miteinander beitragen können.

Was sind die 5 Yamas?

Patanjali Maharishi beschreibt in seinen zeitlos gültigen Yoga Sutras die acht Glieder, die zur höchsten Stufe des Yoga führen.
Diese sind:

  • 5 Yamas: Ethische Empfehlungen im Umgang mit anderen (darum soll es in diesem Artikel gehen)
  • 5 Niyamas: Eigene Disziplin / Umgang mit sich selber
  • Asanas: Yoga Körperübungen / Umgang mit dem Körper
  • Pranayama: Atemübungen und Beherrschung des Pranas
  • Pratyahara: Rückzug der Sinne
  • Dharana: Konzentration in Alltag und Meditation
  • Dhyana: Meditation
  • Samadhi: Der Überbewusste Zustand, Ziel des Yoga

Bei den Yamas handelt es sich um Richtlinien für das menschliche Miteinander, die heute aktueller denn je sind. Nimm dir diese 5 Dinge zu Herzen und alles wird gut an jedem Tag!

1. Ahimsa

Ahimsa bedeutet Abwesenheit von Gewahlt. Also Gewaltlosigkeit. Das wichtige daran: In Taten UND in Worten, direkt und indirekt! Das mit den Taten ist dir wahrscheinlich relativ klar. Du hast bestimmt schon im Kindergarten gehört, dass man nicht hauen darf. Und auch andere für dich gewaltsame Taten begehen zu lassen, ist natürlich alles andere als toll.
Daher resultiert auch, dass viele Yogis eine vegetarische Ernährung wählen und auf Leder oder tierische Produkte verzichten.

Ahimsa meint aber auch, dass man nicht mit Worten verletzen soll. Das betrifft auch indirekt Gesagtes oder passive Aggressivität. Behalte verletzende Worte für dich. Alles was du Negatives von dir gibst (Karma) kommt auch auf dich zurück.

Verletze auch niemanden indirekt. Das ist weitaus schwieriger, denn das passiert oft unbewusst. Es kann schon reichen absichtlich auf eine Frage nicht zu reagieren. Auch das kann verletzen. Sei stattdessen lieber ehrlich und sag demjenigen, dass du gerade kurz deine Ruhe brauchst.

Generell geht es um ein wertschätzendes und liebevolles Miteinander, da wir im Yoga davon ausgehen, dass alles eins ist und wir alle miteinander verbunden.

Satya

Satya bedeutet Wahrhaftigkeit. Es geht also darum die Wahrheit zu sagen, nicht zu lügen. Vor allem geht es auch darum, sich selbst und anderen nichts vorzumachen. Darin sind wir wahrscheinlich alle sehr gut. Gesteh dir auch unangenehme Dinge ein. Nimm Zustände an wie sie sind. Gib deine Fehler zu.
Satya bedeutet auch loyal dir selber und anderen gegenüber zu sein.

Je wahrhaftiger ein Mensch spricht, desto mächtiger werden seine Worte.

T. K. V. Desikachar

Asteya

Asteya bedeutet nicht zu stehlen. Weder geistiges Eigentum, noch sachliches. Schmück dich nicht mit fremden Federn, wie man so schön sagt. Kopiere nicht. Finde deine eigenen Ideen.

Asteya bedeutet in der Yogaphilosophie außerdem nicht neidisch auf die Dinge anderer zu sein, denn auch das wird als stehlen angesehen.

Brahmacharya

Brahmacharya bedeutet die eigenen Begierden verstehen und erkennen lernen.
Begierden haben wir viele, denn d
er Handel drängt uns den Konsum geradezu auf und weckt absichtlich Begierden in uns.

Aber nach dem Stillen einer Begierde taucht die nächste auf. Glück und Zufriedenheit ist immer von kurzer Dauer, soll es mit materiellen Dingen gestillt werden. Wahre Zufriedenheit liegt in dir selbst und kann mit äußerlichen Dingen nur kurzzeitig erkauft werden. Mach dir bewusst, warum du wirklich eine bestimmte Sache begehrst. Liegt dahinter vielleicht der verborgene Wunsch nach Anerkennung oder Liebe?

Aparigraha

Aparigraha bedeutet nicht gierig sein. Oder eben auch zufrieden zu sein mit dem was du hast. Es bedeutet auch, dich nicht bestechen zu lassen und keine Geschenke anzunehmen, die Gegengefallen erwarten.

Natürlich tust du deinen Liebsten hier und dort mal kleinere Gefallen, einfach weil man sich gern hat. Tückisch wird es aber immer tatsächlich, sobald eine Gegenleistung erwartet wird – wenn auch nur von einer Seite. Wenn du etwas vermeintlich von Herzen tust, dann aber doch etwas zurück erwartest.

Daher sollten Geschenke immer von Herzen kommen und gegeben werden, um sich die gegenseitige Liebe und Zuneigung zu zeigen und nichts zurück erwarten! Überprüfe dich selbst sehr genau darauf, bevor du anderen etwas gibst.


23 Kommentare bei „Yogabasics – Die 5 Yamas“

  1. Ich wusste nicht mal das Yoga so viele Facetten hat. Sehr interessant!
    Liebe Grüße♥ Dorie
    http://www.thedorie.com

    1. Das hat es tatsächlich! 🙂

  2. Ich habe seit der Mutter-Kind-Kur weiter Yoga gemacht, es bringt mir sehr viel Kraft, mit allem klar zu kommen. Nun musste ich gesundheitstechnisch dieses Jahr damit aufhören und finde derzeit nicht wieder hinein. Danke für Deine Anregungen, denn sie haben mich wieder motiviert, weiterzumachen.

    LG, Bea.

    1. Das ist wirklich schön zu lesen! Ich wünsche dir alles Gute und hoffe du findest deinen Weg ein bischen Entspannung zu finden – ob mit oder ohne Yoga 🙂

  3. Danke für den interessanten Artikel! Ich wusste das meiste , aber eine Wiederholung ist ja immer gut.
    Ja wenn sich alle daran halten würden wäre die Welt umso einiges friedlicher!

    LG aus Norwegen und Namste

    Ina

    http://www.mitkindimrucksack.de

    1. Ja oder? Es ist so faszinierend, wie einfach es theoretisch wäre..

  4. richtig toll! ich bn ja ein absoluter Bewegungsjunkie und seit ich in Nepal vor 2 1/2 Jahren auch Yoga für mich entdeckt habe gehört es fast täglich zu meiner Alltagsroutine 🙂
    cool so einen kleinen abwechslungsreichen Twist für die Weihnachtszeit zu haben 🙂

    hab eine schöne neue Woche,
    ❤ Tina von http://www.liebewasist.com

    1. Ja ich kann auch nicht mehr ohne und binde es jeden Tag irgendwie mit ein <3 Schön, dass es dich auch so gepackt hat! 🙂
      Dir auch eine tolle Woche

  5. Liebe Anni,

    danke für dein schönen Post <3! … ja DAS ist für mich Weihnachten … zur Ruhe kommen, auf sich selbst konzentrieren und dem Stress keine Chance geben. Vielen Dank dafür!

    Liebe Grüße und entspannten Feiertag <3!

    Liebe Grüße
    Verena

  6. Ein sehr toller Adventskalender. Und ein wundervoller Post der perfekt zur Weihnachtszeit passt. Vieles davon habe ich schon gewusst, aber eine Auffrischung und weitere Ansichten tun immer gut. 🙂 Mit den 5 Yamas sollten wir uns wahrscheinlich alle ein wenig intensiver bzw. bewusster beschäftigen!

    Alles Liebe,
    Verena
    whoismocca.com

  7. Hallöchen,
    danke für diesen sehr informativen Beitrag und die ganzen Tipps! Ich habe schon mal Yoga gemacht, aber das war irgendwie nur Nachturnen!

    Liebst Linni
    http://www.linnisleben.de

  8. So genau habe ich mich bisher noch nie mit Yoga beschäftigt, ich hab nur immer mal die ein oder andere Übung gemacht. Ein bisschen was hinter den Kulissen zu erfahren ist toll! Von Yamas hatte ich bisher noch nie etwas gehört 🙂
    Liebe Grüße,
    Leni 🙂
    http://www.sinnessuche.de

  9. wow eine tolle art von einen adventkalender! ich bin ja auch ein fan von joga wusste aber nicht das es so viele facetten gibt!
    glg katy

    http://www.lakatyfox.com

  10. Wirklich sehr interessant. Diese Seite wusste ich bisher noch nicht von Yoga, Daher vielen Dank für deinen Beitrag.

    Liebst, Daniela

  11. Ein sehr spannender Artikel 🙂 Ich wollte Yoga auch sehr gerne mal ausprobieren, um vom Alltag runter zu kommen und wieder etwas gelenkiger zu werden. 😀
    Liebe Grüße, Helen

  12. Interessanter und toll gestalteter Artikel. Bisher habe ich noch nie Yoga gemacht, aber irgendwie hätte ich Lust es einfach mal zu testen! 🙂

    XX,

    http://www.ChristinaKey.com

  13. Liebe Anni,

    da muss ich mich einigen Kommentatorinnen anschließen – ich wusste nicht, dass auch das zum Yoga gehört! Das Prinzip der 5 Yamas gefällt mir unheimlich gut. Es erinnert an die christlichen Gebote, jedoch finde ich die Yamas noch „näher am Menschen“ und passender für unsere Zeit.
    Danke für diesen tollen Beitrag und eine entspannte Weihnachtszeit für dich!
    Liebe Grüße von einer weiteren Yoga Blog Adventskalender-Teilnehmerin! 😀
    Chrissi

    1. Liebe Chrissi, auch wenn Yoga so garnichts mit Religion zu tun hat, hast du Recht. Menschen haben schon immer gewisse Grundregeln für den Umgang miteinnander aufgestellt – und das zu Recht.

  14. Hi,

    wow, hätte nicht gedacht das Yoga so vielseitig ist. Wahnsinn. Wieder was gelernt.

    Lg

    Steffi

    1. Deswegen liebe ich es so!

  15. Bisher hatte ich mich noch nie mit Yoga beschäftigt. Sehr interessanter und informativer Artikel. Das Yoga so vielseitig ist wusste ich bisher auch nicht. Danke für die Vorstellung. So hat man einen richtigen Einblick.
    Liebe Grüße, Selda.

    1. Ich freue mich, wenn ich dir das Thema etwas näher bringen konnte!

  16. Wow da steckt wirklich sehr viel in Yoga. Wusste ich gar nicht. Im neuen Jahr möchte ich auch wieder vermehrt Yoga machen. Mal schauen ob es mir gelingt.

Schreibe einen Kommentar