Traditionelles Räuchern für Anfänger

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Photo by Karly Jones on Unsplash


Räuchern hat eine lange Tradition, die leider hier in Europa nicht mehr besonders gepflegt wurde. Umso schöner dass du dich für traditionelles Räuchern begeisterst. Gewusst wie man die verschiedenen Pflanzenteile einsetzt, kann räuchern dein Leben sehr bereichern und dich gesundheitlich, geistig und auch spirituell unterstützen.

Die alte Tradition hinter Räuchern

Schon seit Jahrtausenden wird in allen Kulturen der Welt geräuchert. Schon bei den Maya, den Inkern, den Indianern, den alten Ägyptern und sogar Ötzi, der Mensch aus dem Eis, soll Räuchermaterialien bei sich getragen haben. Eigentlich kann man sagen, dass der Mensch räuchert seit er das Feuer entdeckt hat.

Durch den beim Räuchern stattfindenden Übergang von Materie in Rauch soll außerdem das Tor zur geistigen (feinstofflichen) Welt geöffnet werden.

In unserem Kulturkreis ist diese wertvolle Tradition und das jahrtausende alte Wissen über Kräuter und deren Rauch allerdings fast vergessen. Eigentlich kann man schon fast sagen, dass es nicht nur vergessen wurde, es hat mir der Zeit der Inquisition schon fast einen schlechten Ruf und den faden Beigeschmack von Hokus Pokus oder Hexerei bekommen.

Am Ende wurde nur noch der typische Weirauch in den Kirchen geräuchert und so sind wir in unserer Generation komplett ohne traditionelles Räuchern groß geworden.

Räuchern heute

Tatsächlich wurde hier zu Lande erst durch den spirituellen Wandel und gerade stattfindenden Yogaboom das Räuchern wieder aus der Schublade geholt. Du kennst bestimmt die typischen Räucherstäbchen oder Salbei Smudges aus den Yogastudios, die unseren Shalas diesen besonderen Zauber geben.
Aber auch zu Hause wird inzwischen wieder mehr geräuchert und gerade jetzt im Winter kann Räuchern dein zu Hause sehr bereichern. Es kann klären, reinigen oder neue Energie schenken. Zum Ein- oder Auszug können Räume ausgeräuchert werden, zu bestimmten Anlässen, zu Abschlüssen – wie einem Jahreswechsel oder um negative Energien oder Krankheiten zu vertreiben. Die Möglichkeiten sind fast unendlich!

Schon die Schamanen wussten, dass der Weg zur Seele durch die Nase führt.

Moderne Räuchermethoden

Räuchern mit Kohle
Beim Räuchern mit Kohle brauchst du eine feuerfeste Schale, die du am besten mit Sand füllst. Ich persönlich sammele gerne Sand am Meer wenn ich reisen bin. Du kannst aber auch einfach Vogelsand oder etwas vergleichbares verwenden – das hat dann natürlich weniger Flair 😉
Die Kohle ist selbstentzündlich und sollte im Freien angezündet werden. Warte bis die Kohle komplett durchgeglüht ist. Danach kannst du dein Räucherwerk auf die Kohle legen.

Achtung: Diese Art des Räucherns erzeugt sehr viel Rauch und sollte deswegen hauptsächlich zu Zeremonien draußen benutzt werden. Modernen Rauchmeldern ist die Rauchbildung meist zu viel und außerdem ist generell beim Räuchern weniger mehr. Wenn du jedoch eine Wohnung das erste mal reinigst, kannst du schon mal viel Rauch verwenden.

Räucherstövchen
Räucherstövchen sind die mildere und einfachere Art zu räuchern. Hier entzündest du nur ein Teelicht. Auf das darüber angebrachte Sieb legst du dann dein Räucherwerk. Bei dieser Methode entsteht wesentlich weniger Rauch und du kannst den Duft besser dosieren. Besser für drinnen geeignet!

Smudges
Smudges sind zusammengebundene getrocknete Räucherwerk-Bündel. Sie werden nur aus Pflanzenteilen gebunden, die selbstentzündlich sind – heißt du kannst sie direkt an eine Kerze halten und die Glut dann auspusten. Sie glühen dann weiter.

Achtung: Lege den glühenden Smudge auf jeden Fall nur auf einer feuerfesten Unterlage ab oder halte ihn in der Hand, bis er nicht mehr glüht!

Das solltest du beim traditionellem Räuchern beachten

Erstmal ein paar Worte mit erhobenem Zeigefinger, bevor wir zum spaßigen Teil übergehen. Beim Räuchern hantierst du mit offenem Feuer und mit dementsprechend viel Respekt solltest du auch damit umgehen. Lass dein Räucherwerk nie aus den Augen. Gerade Kohle kann Funken schlagen. Schau also das der Untergrund nicht brennbar ist und nichts Entflammbares in der Nähe steht.

Es gibt zwei Dinge, die Räuchern erst zu einer spirituellen Praxis und Erfahrung machen. Das erste ist die Kraft der Pflanze. Schau dir genau den Nutzen und die Kraft an, die der Pflanze, der Rinde oder dem Harz innewohnen und höre hier auch auf deine Intuition.
Das zweite ist deine Intention. Räuchere immer aus einem Grund heraus. Das kann auch nur der Wunsch nach Entspannung sein. Ein starken Grund hinter unseren Taten transformiert sie erst in das gewünschte Resultat.

Zünde dein Räucherwerk niemals an einem Feuerzeug an, sondern mach dir die Mühe eine Kerze daneben brennen zu lassen. Kerzen begleiten uns Menschen schon sehr lange und werden traditionell genauso oft benutzt um böse Geister und das Dunkle zu verjagen, wie Räucherwerk.

Öffne beim Räuchern immer mindestens ein Fester. Traditionell sagt man, dass der Rauch die negativen Energien und Geister vertreibt und diese sollen ja direkt den Weg aus deiner Wohnung finden.

Räume traditionell durch Räuchern reinigen – so geht es!

Wenn du umziehst, Räume umräumst oder einfach mal sprichwörtlich „dicke Luft“ ist empfiehlt es sich, die Wohnung, das Haus oder auch mal das Büro komplett auszuräuchern, um die negativen Energien loszuwerden.

Benutze dafür reinigende Pflanzen, wie Salbei oder Beifuß. Hier kannst du auch gerne mal mit Kohle und richtig viel Rauch arbeiten. Öffne aber direkt von Anfang an alle Fenster weit, um alles negative direkt ins Freie entlassen zu können!

Verteile den Rauch mit deinem Fächer oder einer Feder in jede Ecke. Zur Not tut es auch ein Stück Pappe.
Fange bei der Haustür an, da unsere Vorfahren schon sagten, dass hier die Geister der Ahnen ein- und ausgehen. Dann widme dich in Ruhe jedem Raum. Bei Häusern gehe von unten nach oben in den Stockwerken. Wendel den Rauch wirklich in jeden Ecke des Raumes und beweg dich dabei im Uhrzeigersinn.


Also viel Spaß beim Räuchern und erzähl mir gerne von deinen Erfahrungen damit! Ich freu mich drauf.

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