Preggo Yoga – Yoga in der Schwangerschaft

Gastbeitrag von meiner lieber Melanie Argast.


Ich bin Melli, 30 Jahre jung und nach meiner Kindheit in einer Großfamilie im wunderschönen Südbaden über Paris, Neuseeland und Berlin schließlich in Hamburg gelandet. Hier habe ich nicht nur die Liebe zum Yoga entdeckt, sondern auch privat mein Glück gefunden und unterrichte seit 2019 in verschiedenen Studios. 2020 hätte ich nicht besser nutzen können, denn ich bin schwanger geworden, habe nebenbei noch eine Fortbildung im Bereich Prä- und Postnatal Yoga gemacht und freue mich, dieses Wissen zu teilen und immer weiter zu vertiefen.

Wie wunderbar- du bist ab jetzt zu zweit unterwegs! 

Ob du das auch direkt so wunderbar findest oder dich vielleicht noch etwas überfordert fühlst von dieser Info, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab- eventuell hast du das bereits lange Zeit herbeigesehnt, vielleicht kommt es völlig überraschend oder auch nicht zum besten Zeitpunkt – wie auch immer du von deiner Schwangerschaft erfährst und welche Gefühle dies bei dir auch auslöst- es ist okay! Lass diese Erkenntnis sacken, nimm dir Zeit, triff hier eine Entscheidung in deinem Tempo und du und deine Reaktion sowie deine Entscheidung seid gut so wie ihr seid! Sei dir sicher, dass du die für dich richtige Entscheidung treffen wirst und lass dich nicht beirren.

Yoga in der Schwangerschaft- perfect match

Sobald du die Erkenntnis hast sacken lassen, eventuell den ersten Arzttermin wahrgenommen hast und deinem Umfeld von den Neuigkeiten erzählst, wirst du merken, wie sehr Yoga in der westlichen Welt angekommen ist. Egal ob Ärzte, Hebammen, Freund*innen, die bereits Kinder haben- alle erzählen dir, dass du unbedingt zum Yoga sollst, denn das „tut so gut“!

Als Yogini wusste ich schon länger um die positiven Auswirkungen von Yoga auf Körper, Geist und Seele und fragte mich, weshalb dies erst bei Schwangeren so herausgestellt wird.

Ich kann diese Aussage natürlich nur unterstützen, finde es aber sehr spannend, dass dies in dieser aussagekräftigen Form erst bei einer Schwangerschaft angesprochen wird. Als Yogini wusste ich schon länger um die positiven Auswirkungen von Yoga auf Körper, Geist und Seele und fragte mich, weshalb dies erst bei Schwangeren so herausgestellt wird. Und hier komme ich direkt auf eine Erfahrung, die ich in verschiedenen Bereichen während meiner Schwangerschaft gemacht habe: häufig wurden mir Dinge empfohlen, um das Bonding zu meinem Kind zu verstärken oder die Entwicklung des Kindes zu fördern oder ähnliches.

Hiermit möchte ich dir einen Ratschlag geben: egal, ob es in deiner Schwangerschaft um diverse Tests oder Yoga geht- du entscheidest, was dir gut tut und was immer dir gut tut, tut auch deinem Baby gut! 

Wenn du dich für Yoga entscheidest (und vielleicht auch schon vor der Schwangerschaft regelmäßig Yoga praktiziert hast), unterscheide ich hier zwei verschiedene „Arten“ von Schwangerenyoga.

Yoga in der Schwangerschaft für erfahrene Yogis

Du praktizierst Yoga schon seit einer Weile und hast deine Praxis in dein Leben und deinen Alltag integriert, vielleicht auch eine Yoga Ausbildung oder verschiedene Workshops absolviert? Dann hast du zwei Möglichkeiten- du kannst zum einen zu pränatal Yogakursen gehen – hier ist der große Vorteil, dass alle Asanas auf Schwangere ausgelegt sind, du also nicht überlegen musst, ob diese Asana auch für deinen Babybauch in Ordnung ist oder nicht.

Zum anderen kannst du meiner Meinung nach als erfahrene Yogini aber mit einigen Ausnahmen grundsätzlich an regulären Klassen teilnehmen. Mir ist hierbei aufgefallen, dass die meisten Yogalehrer*innen allerdings unsicher im Umgang mit Schwangeren sind, deshalb gebe ich hier einige Tipps, worauf du achten solltest, wenn du schwanger an einer regulären Klasse teilnimmst.

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Grundsätzlich gilt, dass ab dem ersten Trimester keine Luft angehalten werden soll (wichtig für Pranayamaübungen, hier atmest du einfach immer ruhig weiter), du keine geschlossenen Twists mehr praktizieren sollst (twiste hier immer in die andere Richtung, also in den offenen Twist) und generell keine Bauchübungen praktizieren sollst, also den Bauch nicht anspannen/ festwerden lassen sollst (kein Navasana, Chaturanga u.Ä.). Darüber hinaus kannst du dich ab einem gewissen Moment in der Schwangerschaft auch nicht mehr auf deinem Bauch ablegen und vielleicht möchtest du das auch direkt ab Start lassen, sodass du die Kobra, die Heuschrecke, den Bogen und viele weitere schöne Asanas vorläufig aus deinem Repertoire räumst. Ich habe mir den Sonnengruß zum Beispiel so angepasst, dass ich statt in die Planke zu gehen, direkt die Knie auf der Matte abgelegt habe (halbes Chaturanga) und von hier direkt in den heraufschauenden Hund gegangen bin. 

Vorbeugen

Vorbeugen sind grundsätzlich weiterhin praktizierbar- achte hierbei jedoch auf genug Raum für deinen Bauch- stelle in der stehenden Vorbeuge die Füße statt hüft- gerne mattenweit auf und statt Paschimottanasana (sitzende Vorbeuge) kannst du in Janu Sirsasana oder in Badha Konasana gehen.

Rückbeugen

Je runder der Bauch wird, desto anstrengender werden für dich eventuell auch Rückbeugen- achte hierbei besonders gut auf dich, gehe nicht über deine Grenzen und nimm dir Pausen, wann immer du sie brauchst- nicht nur in der Schwangerschaft ist die Kindhaltung Balasana dein Ruhe- und Erholungsort, in der Schwangerschaft öffnest du die Knie dazu einfach mattenweit, sodass dein Bauch genug Raum hat.

Achte wie immer im Yoga gut auf dich, höre auf deinen Körper und gehe nicht über deine Grenzen. Mir haben besonders Rückenyogaklassen und zum Ende der Schwangerschaft auch Yin- Yoga-Klassen sehr gut getan.

Yoga in der Schwangerschaft for Beginners 

Wenn du erst in der Schwangerschaft und vielleicht auch aufgrund dieses Umstandes zum Yoga kommst, erst einmal: herzlich Willkommen unter Gleichgesinnten! ☺ 

Hier empfehle ich dir auf jeden Fall Pränatalkurse, da hier die Yogalehrer*innen speziell auf die Schwangerschaft und Kursteilnehmerinnen aller Level und aller Schwangerschaftstrimester eingerichtet sind.

Falls du aber vorab ein paar Übungen ausprobieren möchtest, bevor du in einen solchen Kurs gehst, empfehle ich folgende Basic Übungen, die besonders in der Schwangerschaft gut tun und regelmäßig wiederholt werden können: Katze- Kuh zur Entlastung der Wirbelsäule, Suffikreise, die tiefe Hocke (Malasana) sowie Hüftöffner soweit sich diese gut für dich anfühlen. Bleib immer ganz bei dir und schau, was dir guttut. 

Jetzt wünsche ich dir eine wunderschöne und möglichst beschwerdefreie Schwangerschaft. Lass dich nicht verunsichern, sondern bleib immer ganz bei dir, hör auf dein Herz und schau, was dir gut tut- denn wenn es dir als Mama gut geht, geht es auch deinem Baby gut!

Solltest du Fragen, Feedback oder Lust auf einen Austausch haben, melde dich gern bei mir über Instagram, ich würde mich sehr freuen!


Vielen Dank, liebe Melli, für deinen interessanten Bericht. 

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