Gastartikel von Laura von Natural Self
Wir leben in einer immer schnelllebigeren Zeit, man hetzt von einem Ort zum nächsten, darauf getrimmt immer höher, schneller und weiter zu kommen und dabei nicht anzuhalten. Mich persönlich erschrickt dieser Zustand sehr.
Ich bin mir sicher, dass du dieses Phänomen kennst und weißt, wie stressig diverse Tage sein können. Die Tatsache, dass die Anzahl an Depressionen und Burnouts rasant ansteigt und Psychotherapeuten Monate an Wartezeit haben, sollte zu bedenken geben, oder?
Stress
Stress ist evolutionär gesehen überlebenswichtig gewesen, aber irgendwie haben wir es geschafft, ihn auf ungesunde Art und Weise in unseren Alltag zu integrieren. Wenn du dich mit jemand anderem austauschst, wirst du bemerken, dass Jeder etwas Anderes als stressig empfindet. Dennoch haben verschiedenste Stresssituationen eins gemeinsam: sie haben auf lange Sicht eine immense Auswirkung auf unseren physischen und psychischen Körper.
Stressige Situationen bewirken in unserem vegetativen Nervensystem die Aktivierung des Sympathikus und die Ausschüttung von Adrenalin. Die Herz- und Atemfrequenz steigt, die Muskulatur spannt sich an und der gesamte Körper ist in Alarmbereitschaft.
Folgen von dauerhaftem Stress
Was aber ist so schlimm an dauerhaftem Stress? Chronifizierter Stress kann auf Dauer unter anderem zu kompensatorischen Verhaltensweisen führen, die wiederum dem Körper und der Gesundheit schaden. Es können Folgen wie Schlafstörungen, Herzerkrankungen, eine mangelhafte Ernährung, Burnouts und Depressionen eintreffen. Gerade die Stresskompensatorischen Verhaltensweisen bergen auf lange Sicht eine große Gefahr. Zu ihnen zählen beispielsweise ungesundes, übermäßiges Essen, täglicher Alkoholkonsum, Fernseh gucken statt Spaziergänge im Wald. Finden diese Verhaltensweisen Kontinuität im Alltag werden sie sich auf körperlich, gesundheitlicher Ebene auf Dauer bemerkbar machen, der Ablauf ist ähnlich wie bei einer Reihe an Dominosteinen.
Die Rate zunehmender Burnouts und Depressionen in den vergangenen Jahren erschreckend gestiegen. Die große Herausforderung bei dieser Thematik ist, dass vielen das Bewusstsein und Wissen über die Auswirkungen von Stress fehlt. Woher auch, wenn man nicht gerade in einem gesundheitlichen Beruf arbeitet? Umso wichtiger ist es, dass vor Augen geführt wird, welche langfristigen Folgen chronifizierter Stress haben kann. Stress kann einen Teufelskreis ins Leben rufen, der nach längerer Zeit irreversibel, also nicht mehr rückgängig zu machen, ist.
Selbstfürsorge als Wundermittel für Stress
Deshalb möchte ich dir das große Thema der Selbstfürsorge ans Herz legen. Immer mehr Menschen schreiben und sprechen davon, sodass man fast schon meine könnte, es sei ein neuer Trend. Was bedeutet Selbstfürsorge? Wie soll man sich liebevoll um sich selber kümmern, wenn man nie gezeigt bekommen hat, wie? Geschweige denn davon, dass noch immer sehr viele das Thema Selbstfürsorge mit einem lachenden Auge betrachten.
Selbstfürsorge setzt in meinen Augen die Liebe zu sich selber, also die Selbstliebe, voraus. Denn es ist ein Akt der Selbstliebe, sich jeden Tag liebevoll um sich selber zu kümmern.
Wie soll man sich selber lieben, wenn man nie gezeigt bekommen hat, wie das geht?
In dem Zusammenhang denke ich sehr oft an die Geburtstagsrede von Charlie Chaplin, die er zu seinem 70. Geburtstag hielt. Ich habe sie das erste Mal mit etwa elf Jahren gelesen und seitdem begleitet sie mich durch mein Leben. Ich habe mir immer wieder die Frage gestellt, wie lange es wohl braucht, bis ich an dem Punkt der Selbstliebe ankommen werde, wo er mit seinen 70 Jahren ankam. Selbstliebe ist nichts, was man von heute auf morgen lernt. In meinen Augen ist es ein Prozess, der sich im Laufe eines, oder vielleicht auch mehrerer, Leben entwickelt.
Selbstfürsorge bedeutet, sich liebevoll und achtsam auf allen Ebenen seines Seins um sich zu kümmern. Wie kannst du dich also auf ganzheitlicher Ebene um Dich selber kümmern und Stress präventiv vorbeugen?
Am schönsten wäre es natürlich, dass du aus Liebe zu dir selber darauf bedacht bist, dass es dir auf ganzheitlicher Ebene gut geht und du dich ausgeglichen fühlst. Da wir aber festgestellt haben, dass das Erlernen von Selbstliebe ein Prozess ist, möchte ich dir an dieser Stelle ein paar Dinge aufzählen, die dir persönlich weiterhelfen können.
Selbstfürsorge ist nicht egoistisch, sie ist notwendig
Was mir vorne weg ganz wichtig ist, ist, dass du den Gedanken, es sei egoistisch sich an erste Stelle zu setzen, liebevoll loslässt. Du kannst nur dann anderen einen Mehrwert bieten, helfen und etwas schenken, wenn du erfüllt bist.
Stell dir ein Wasserglas vor: erst wenn das Glas randvoll ist, fließt es über. Alles Wasser, was überfließt, ist deine überschüssige Energie, Kraft, Liebe die du an andere schenken kannst. Selbstfürsorge ist nicht egoistisch, sie ist notwendig.
Stressprävention auf ganzheitlicher Ebene
Erschaffe dir jeden Tag deine ganz persönliche Oase, eine Oase des Wohlfühlens, eine Oase nur für dich. Erschaffe und schenke dir diese Oase jeden Tag. Mach es dir zur Angewohnheit, ähnlich wie das tägliche Zähne putzen, jeden Tag 30 bis 60 Minuten nur Zeit für dich zu haben. In dieser Zeit machst du etwas für dich, etwas, was dir gut tut.
Erschaffe und schenke dir jeden Tag eine Oase.
Geh jeden Tag in der Natur spazieren, etabliere Dir eine Morgenroutine in der Du Zeit für Dich hast. Tanz jeden Tag, meditiere oder mach Yoga. Natürlich kannst Du auch gerne etwas lesen, Musik machen oder malen. Die Hauptsache ist, dass es Dir gut tut und neue Lebenskraft schenkt.
Meditation als Balsam für die Seele
Mir persönlich hat Meditation unheimlich viel geschenkt. Auf lange Sicht hat sie wunderbare Auswirkungen auf deinen physischen und psychischen Körper. Meditation schenkt dir Achtsamkeit und eine unglaubliche, innere Ruhe. Je öfter du meditierst, desto mehr wirst du eine innere Ruhe bemerken, die sich in dir ausdehnt. Sie wird dir auch in stressigen Situationen Gelassenheit und Ruhe schenken, du wirst die Dinge zunehmend entspannter wahrnehmen können.
Einfacher Einstieg in die Meditation mit einer Malakette
Gerade am Anfang kann Meditation sehr anstrengend und herausfordernd sein. Ich weiß noch genau, wie ich in der ersten Zeit total zappelig in meiner Meditation saß und mich nur widerwillig auf dieses “herumsitzen” habe einlassen können. An der Stelle hat mir meine damals neu entdeckte Malakette sehr geholfen. Die Anwendung einer Malakette ist einfacher als man denkt. Im Endeffekt ist sie wie ein roter Faden, der dich durch deine Meditation begleitet. Zunächst kann ihr Sinn einfach darin bestehen, dass du bei jeder Perle einmal tief ein und wieder ausatmest. Damit liegt dein Fokus mehr auf der meditativen Praxis und es wird dir leichter fallen, in Stille zu sitzen.
Aber auch hier ist wichtig, dass du liebevoll im Umgang mit dir selber bist. Wenn du an einem Tag zehn Minuten meditierst und am anderen nur sieben, dann ist das okay. Es ist eine Reise, eine Reise in der es sich darum dreht, dass du liebevoll und achtsam im Umgang mit dir selber bist. Es gibt keinen, der irgendwas von dir erwartet, außer du selbst.
Stress lösende Tools für jeden Tag
Wenn du in stressigen Situationen bist, die dich völlig überwältigen, möchte ich dir noch zwei Dinge nahe legen, die mir persönlich sehr helfen.
Um aus dieser für dich stressigen Situation herauszukommen, halte deine Unterarme unter fließendes, kaltes Wasser. Wenn die Möglichkeit für dich besteht, kannst du alternativ sehr gerne unter die kalte Dusche hüpfen. Kaltes Wasser hat eine sehr reinigende und klärende Wirkung auf Körper und Geist.
Eine weitere schöne Achtsamkeitsübung ist die 4-7-8-Atmung. Zieh dich dafür gerne zurück, beispielsweise auf die Toilette. Setz dich hin, schließ deine Augen und atme für vier Sekunden über die Nase ein. Halte anschließend den Atem für sieben Sekunden an und atme für acht Sekunden über den geöffneten Mund wieder aus. Wiederhol das ganze fünf bis zehn Mal und schau, wie es dir danach geht.
Selbstfürsorge war noch nie so essentiell wie in unserer heutigen, schnelllebigen Zeit. Sei achtsam im Umgang mit dir, achtsam mit deinen Handlungen und Gedanken. Dein Körper und dein Geist sind wie ein kleines Kind, das täglich liebevoll umsorgt werden möchte. Es sehnt sich nach Liebe und Geborgenheit. Du darfst dich um dich selber kümmern und ja, du darfst dich an erste Stelle setzen.
Du bist ein Geschenk für diese Welt!
Vielen Dank, liebe Laura, für deinen interessanten Bericht. Hier noch ein paar Infos zu ihr:
Ich heiße Laura, bin gelernte Krankenschwester und 22 Jahre jung. Ich lache gerne und viel, liebe den Austausch mit anderen Menschen, betreibe mit Leidenschaft Yoga, male ab und an, philosophiere über Gott und die Welt und verbringe viel Zeit draußen im Grünen.
Im Verlauf der vergangenen acht bis zehn Jahren habe ich mich, unter anderem wegen meines erlenten Berufs, sehr viel mit den Themen Selbstfürsorge, Selbstliebe, persönliche Gesunderhaltung und Spiritualität beschäftigt.
Rückblickend haben mich meine Lebenserfahrungen zu der Frau geformt, die ich heute sein darf. Zudem hat mich alles in den vergangenen Jahren zu meiner Herzensberufung geführt und darauf vorbereitet. Natural Self wurde Ende März diesen Jahres ins Leben gerufen und ist meine Seelenaufgabe.
In meinen Augen sind die Themen Selbstliebe und Selbstfürsorge essenzielle Themen, die für jeden von Wichtigkeit sind. Mit Natural Self möchte ich dir Möglichkeiten aufzeigen, wie du mehr und mehr zu dir finden kannst, wie du dich liebevoll um dich und deine Gesundheit kümmern kannst. Natural Self ermöglicht mir auf meine ganz persönliche Art (Selbst-)Liebe in diese Welt zu schenken.